Die imposante Festung Fürigen, ein ehemaliges, einmaliges und einst streng geheimes Stollensystem der Schweizer Armee, gelegen im Bürgenberg bei Stansstad am Vierwaldstättersee, geplant und erbaut 1940-1942, gehört seit 1991 zum Nidwaldner Museum, welches Gasser, Derungs mit der Entwicklung und Gestaltung der neuen Dauerausstellung „Ausnahmezustand und Alltag im Berg“ beauftragte.
Die unbeschadete Befestigungsanlage, die auch noch heute ohne jegliches Tageslicht auskommt, verlangte nach spärlicher Lichtführung, aber gerade deshalb auch nach der Gestaltung mit einem System unterschiedlicher und kontrastreicher Leuchttafeln – die sich ganz bewusst deutlich und „modern“ von den Spuren der Geschichte abheben. Auch in der Dunkelheit plötzlich auffällig leuchtende, schöpferische Projektionen führen nunmehr die Besucher durch die etwas unheimlichen, aber sehr beeindruckenden Räume. Erleben wird man auch ein audiovisuelles Hörspiel, Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie einen neu gestalteten Ausstellungsraum im Munitionsraum.
Die in den sehr zahlreichen Ausstellungsräumen auftauchenden Signalisationen sind ein leuchtendes Beispiel für eine klare, informative Struktur von Textinhalten, die jeden einzelnen Raum dieser eindrücklichen Welt auf 200 Metern Länge beschreiben:
Funkraum, Pumpraum, Kampfstand Maschinengewehr, Stollenverteidigung, Batteriefeuerleitstelle, Geschützstand, Munitionsmagazin, Klimaanlage, Scheinwerferstand, Werkschutzmagazin, Lebensmittelmagazin, WC der Mannschaft, Essraum, Küche, Vorratsraum, Wasserreservoir, Krankenzimmer, Sanitätsmaterialmagazin, Bad und Sterilisationsraum, Untersuchung, Operationsraum, Krankenzimmer, WC Besucher, Materialraum, Kohleraum, Unterkünfte Mannschaft und unterschiedliche Unteroffiziere, Telefonzentrale, Büro Dienste, Büro und Unterkunft des Kommandanten, Unterkunft Offiziere, Offiziers-Essraum, Alarmraum und Telefon-Verteilraum.
Beeindruckende Räume für damals an die hundert Personen, die den Krieg zum Glück in Frieden erleben konnten.